Mit einem konstruktiven Misstrauensantrag möchten die sozialdemokratischen Vertreter im Bezirksausschuss Rosellen den Vorsitzenden Andreas Schneider (CDU) zu Fall bringen.
Grund: mehrheitlich beantragte der Bezirksausschuss auf seiner letzten Sitzung die Einrichtung einer Tempo 30-Zone auf der Hauptdurchgangsstraße in Schlicherum. Der Vorsitzende Schneider hatte vorher erklärt: „selbst wenn Sie hier eine Mehrheit für Ihren Antrag bekommen, sorge ich dafür, dass dieser im Planungsausschuss wieder kassiert wird“. Und so geschah es. Gegen die gesamte Opposition, die sich dem Votum der Bürgerinitiative angeschlossen hatte, organisierte Schneider den Widerstand und erwirkte mit Hilfe der Neusser CDU-Vertreter denkbar knapp (11 zu 10 Stimmen) das Scheitern des SPD-Antrags.
„Ein Vorsitzender, der sich so deutlich und mit Ansage gegen seinen Ausschuss stellt, hat das Vertrauen verwirkt“, meint die SPD und prüft die Möglichkeit einer Abwahl. Schneider, der laut Meinung der Rosellener SPD auch Teile seiner eigenen Partei mit seiner Haltung strapaziert, sollte durch seinen Rücktritt der Abwahl zuvorkommen, so ihre Empfehlung.
Die SPD hält ihren Vorstoß auch für eine Möglichkeit für die Grünen, ihre Entscheidung aus dem Jahr 2004 zu revidieren. Damals wurde Schneider, dessen Partei die absolute Mehrheit bei der Wahl verloren hatte lediglich mit ihrer Stimme zum Vorsitzenden gewählt und nicht der SPD-Kandidat.